MPU

Die Schwierigkeiten der Medizinisch Psychologischen Untersuchung und wie ich wieder zu meinem Führerschein kam

Vor der MPU hat wohl fast jeder Angst, da er nicht weiß, was ihn erwartet. Mir ging es hier nicht anders.

Das erste Mal richtig weg vom Alkohol wollte ich eigentlich nie, bis zu dem Zeitpunkt, an dem mir jemand die Hand gereicht hat.

Zuvor war mein Hauptgrund mein Führerschein. Nach dem Entzug der Fahrerlaubnis war ich zehn Monate trocken, danach ging es für mich zur MPU, wo man mir direkt die Frage stellte, warum ich schon nach zehn Monaten hier wäre? Die Sperrzeit läge hier bei 12 Monaten, wenn ich über eine bestimmte Promillezahl hätte.
Als ich fragte, ob ich denn mein Geld zurückbekommen würde, wurde dies verneint, so dass ich den Test dann mitmachte, um einen ersten Erfahrungswert zu sammeln.
Fast 9 Jahre später war ich dann erneut bei der Medizinsch Psychologischen Untersuchung, oder wie man allgemein sagt, beim Idiotentest.

Die körperlichen Tests wie Farben und Reaktionen waren kein Thema. Erneut war es die Psychologische Untersuchung, die den Ausschlag gab.
2004 – also 5 Jahre nachdem mir die Hand gereicht wurde und seitdem ich keinen Schluck Alkohol mehr zu mir genommen hatte, hatte ich die MPU bestanden.

Die kritischste Frage war sicherlich, wie ich nach einem Schicksalsschlag reagieren würde und ob Alkohol hierbei der Problemlöser für mich wäre? Da ich in den fünf Jahren dazwischen einige Schicksalsschläge verkraften musste und dies anderweitig lösen konnte, gab ich das 1:1 in dem Gespräch so wieder.

14 Tage später erhielt ich dann den Befund über das Bestehen der Prüfung. Ich hatte mich dafür entschieden, das Testergebnis zuerst an mich senden zu lassen, anstatt an die Führerscheinstelle, was sich als goldrichtig herausstellte.

Nach dem ersten Hochgefühl sendete ich diesen Befund an die Führerscheinstelle und erhielt nur ein paar Tage später einen Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich aufgrund der Testergebnisse keinen Führerschein machen dürfe.

Da haute es mich fast um. Es ist mir allerdings nicht in den Sinn gekommen, jetzt unbedingt zur Flasche greifen zu müssen, um mich zu betrinken. So griff ich zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Führerscheinstelle. Der Mitarbeiter, der den Brief verfasst hatte, war nicht da, so dass ich mein Anliegen einer anderen Frau erklärte. Dies bot mir an, sich diesbezüglich noch am gleichen Tag zu erkundigen und mich dann zurück zu rufen.

So saß ich dann mehr oder weniger auf heißen Kohlen zuhause und wartete.

Nachdem mich die Frau angerufen hatte, räumte Sie einen Fehler ein und bat um Entschuldigung.

So durfte ich denn meine Führerschein im Jahr 2004 wieder machen.

Nach der erfolgreichen Theorie und der Fahrprüfung überreichte mit der Prüflehrer einen Schrieb. Nachdem ich diesen gelesen hatte, verfasste ich zwei Leserbriefe, die leider nicht veröffentlich wurden. Darin wurde mir unterstellt, dass ich bei der erstbesten Gelegenheit (Stress, etc.) wieder anfangen würde zu trinken und dann besser kein Auto fahren solle.

So etwas wie die Unschuldsvermutung kam in diesem Brief nicht vor.
Auf die Idee mich nach dieser Frechheit zu betrinken, kam ich wiederum nicht.

Die Medizinisch Psycologische Untersuchung ist gar kein Hexenwerk, wenn man sich an ein paar einfache Spielregeln hält und nicht vollkomen blauäugig dort auftaucht.

Ich bin auch auf den Sozialen Medien zu finden:

Success message!
Warning message!
Error message!